Tag 08  -  08.06.2011  –  Oban - Inverness

Um 09h30 waren wir heute für die Weiterfahrt bereit. Langsam fuhren wir aus der Stadt um bei der nächsten Tankstelle auch die Motorräder reisefertig zu machen. Die Maschinen voll getankt und bei bestem Wetter fuhren wir nun in Richtung Conell, wo wir das Loch Etiye über eine imposante Stahlbaubrücke überquerten. Weiter ging es auf einer schönen Strasse dem Loch Firth of Lorn und dem Loch Linnhe entlang in Richtung Fort William. Am Himmel zogen wieder grosse Wolken vorbei und wir waren uns sicher, dass wir heute auch das Regenzeug noch benötigen werden. Doch im Moment war es immer noch trocken. Das Licht der Sonne schien immer wieder durch die Wolkentürme und verwandelte die Landschaft in eine gespenstische Kulisse. Durch den Wind veränderten sich die Wolkenbilder stetig, so dass auch das Licht und die Landschaftsstimmungen stetig änderten. Es ist einfach faszinierend…..

Kurz vor Fort William zogen wir dann die Regenkleider doch noch an. Hier prallen die Wolken direkt an den Berg Ben Nemis, mit 1344 müM der höchste Berg von Grossbritannien, was zu heftigen Regenschauer führte. Übrigens auf der Spitze des Ben Navis liegt immer noch etwas Schnee…  Doch schon 5 km (oder waren es vielleicht Meilen?) hinter Fort William liess der Regen nach und hörte dann ganz auf.

In Fort Augustus machten wir beim Caledonian Canal eine Pause. Das Städtchen hat ca. 510 Einwohner und liegt direkt am Südende des Loch Ness. Den tiefen Einschnitt, der die Highlands wie am Lineal vom Nordosten nach Südwesten zerteilt, machte sich ein Ingenieur nutzbar, als er 1803 mit dem Bau des Caledonian Canal begann. Mit Hilfe von 29 Schleusen sollte dieser Kanal den Atlantik, der in Fort William ans Ufer spült, mit der Nordsee bei Inverness verbinden. Nach seiner Eröffnung im Jahre 1822 sollte der Wasserweg, ein bestauntes technisches Wunderwerk in der damaligen Zeit, Heringsfischern und Frachtschiffen die stürmische Nordumrundung Schottlands ersparen und dadurch auch die Wirtschaft des rückständischen Hochlandes fördern. Wirtschaftlich erfüllte der Kanal die in ihn gesetzten Erwartungen jedoch nicht. Heute wird er nur noch von Sportbooten und wenigen Fischkuttern genutzt. Während der Bauzeit garantierte er aber 3000 Hochländern  über 20 Jahre lang Arbeit…. Die Schleusen bei Fort Augustus sind auch heute noch eine Attraktion, wenn die Touristenschiffe über die Staustufen gebracht werden. Dazu gehört auch das Öffnen und Schliessen der Drehbrücke, wodurch der ganze Durchgangsverkehr auf der Strasse gestoppt werden muss. Ein Bild wie aus einer anderen Zeit…..

Ab Fort Augustus führte die Strasse nun am berühmten Loch Ness entlang. Die Route ist harmonisch angelegt, so dass man immer wieder einen wunderbaren Ausblick auf den See hat. Natürlich waren wir gespannt, ob wir das mysteriöse Nessie sehen würden. Wir wussten, dass es sich nur ganz selten zeigte und noch ganz seltener jemand das Fabelwesen gesehen hat. Das heisst, man muss es überlisten… Also schauten wir bei der Fahrt immer ganz stur nach vorne gerade aus, immer so tuend, als ob uns Nessie nicht interessieren würde…. Doch dann, ganz plötzlich und unerwartet, drehten wir den Kopf nach rechts und suchten mit den Augen blitzschnell die Seeoberfläche nach Nessie ab, doch auch so war es für uns nicht zu sehen….   Schade, aber das “Viech“ ist einfach zu schlau…..

In Inverness bezogen wir Unterkunft im Whinpark Guest House, ganz in der Nähe des Flusses Ness und bei der Altstadt.  

 

Track der Route von Tag08