Tag 16 - 28.08.2010 – Knin (HR)

Damit wir der gossen Tageshitze etwas aus dem Weg gehen und von der Morgenkühle profitieren konnten, begaben wir uns schon um 07h00 in den Frühstücksraum. Ein reichhaltiges Buffet erwartete uns, über das wir dann auch als Erste mit grossem Appetit herfielen…..  Sogar der Pulverkaffee war ausgezeichnet und verleitete dazu, auch noch einen Zweiten zu nehmen…. Als dann die italienische Reisegruppe den Frühstücksraum mit lautem “Geschnatter“ stürmte, packten wir unsre Siebensachen und verliessen den Frühstückstisch fluchtartig……

An der Rezeption bezahlten wir die Übernachtung, und mussten feststellen, dass sich unsere Vermutung vom Vorabend bestätigte…… Der Preis war nicht, wie unsere Aufklärungspatrouillier bei der Zimmerinspektion verstanden hatte, 36 Euro pro Zimmer, sondern es kostete 36 Euro pro Person. Ein kleiner Unterschied zwar, aber nicht weiter schlimm, dann die Zimmer und die Lage des Hotels waren für uns ideal….

Die Maschinen waren schnell bepackt und wir fuhren wieder aus Mostar raus in Richtung Sarajevo. Während 45 km führte die Strasse sehr kurvenreich durch eine faszinierende Schlucht mit interessanten geologischen Felsformationen. Der Fluss wurde an verschiedenen Orten gestaut und genutzt, auch mit grossen Fischzuchtanlagen, die von der Strasse aus zu sehen waren. In Jablanica bogen wir links weg in die Strasse, die in Richtung Banja Luka weiter führt. In einer wahren Genussfahrt führte die Route immer bergauf, und plötzlich standen wir auf der Passhöhe vom Makljenpass, auf 1123müM….. Das bedeutete aber, dass wir weiter unten in unserer Euphorie an der Abzweigung um Zahumlpass vorbei gefahren sind…. Also ging es die schönen Kurven bis zum nächsten Dorf wieder zurück, wo wir dann den richtigen Weg schnell fanden. Die Orientierung mit den Ortsnamen ist nicht immer einfach, denn auf unserer Karte sind diese zum Teil übersetzt oder mit veralteten Bezeichnungen angeschrieben. In Wirklichkeit stehen aber die neuen Bezeichnungen und in der jeweiligen Landessprache auf den Ortsschildern geschrieben. Doch die Leute waren immer sehr freundlich und haben uns weitergeholfen oder die richtige Bezeichnung auf einen Zettel geschrieben, so dass wir deswegen nur selten falsch gefahren sind…..

In Livno fuhren wir für eine Rast ins Städtchen und stellten unsere Maschinen beim grossen, mit Strassenkaffees umsäumten Platz, ebenfalls zu den anderen, zahlreich an der Strasse stehenden Motorrädern, an den Strassenrand. Auf einer gemütlichen Terrasse bestellten wir Capuccino und natürlich wie immer, viel Wasser…..   

Die Weiterfahrt führte uns einem riesigen Stausee entlang und schon bad standen wir wieder an einem Grenzübergang, der uns erneut nach Kroatien brachte. Die Grenzpolizistin interessierte sich sehr für unsere Reise und wollte genau wissen, wo wir gestartet und bis jetzt überall durchgefahren sind. Dann gab es wieder einen Stempel in den Pass und wir befanden uns schon wieder auf kroatischem Boden….      

Nach der Grenze konnten wir auf sehr guten Strassen durch landschaftlich sehr reizvolle Gegenden fahren. Das ganze Gebiet dem langen Stausee Perucko Jezero  entlang ist aber auf den ganzen 60 Kilometern nur sehr, sehr spärlich besiedelt. Hie und da ist ein kleines Dörfchen mit ein paar Häusern, aber auch zahlreichen zerfallenen Ruinen, von der Strasse aus zu sehen. Aber Hotels gab es auf der ganzen Strecke keine. Erst in Knin stiessen wir auf das einfache, aber schön gemachte Familienhotel Ivan, wo wir noch freie und sehr saubere Zimmer vorfanden….

Schnell waren die Motorräder entladen und die Zimmer bezogen. Der Wirt informierte uns, dass am Abend noch ein grosses Hochzeitsfest im angebauten Gebäudekomplex mit Festsaal gefeiert werde. Die Vorbereitungen liefen auf Hochtouren. Im grossen Grillraum rannten schon die Feuer, denn es sollen für die 200 Hochzeitsgäste total sieben Lämmer gleichzeitig am Spiess gebraten werden. Ein einmaliges Bild, wie sich die sieben beladenen Spiesse langsam drehten und einen wunderbaren Duft verbreiteten…..

Das Wetter hat sich jetzt etwas verändert. Heute sahen wir seid 14 Tagen das erste mal wieder einige Wolken am Himmel. Am Abend vielen sogar einige Tropfen Regen, doch vermochte es den Hausplatz nicht zu netzen…..  Dazu blies ein heftiger Wind, der auch die ganze Nacht durch an den Fensterläden rüttelte. Uns konnte dies aber nicht an einem gesunden, tiefen Schlaf hindern……

Track Mostar - Knin