Tag 19 – 31.08.2010 – Novi Vinodolski

Trotz allen widerlichen und unfreundlichen Wettervorhersagen im Fernsehen oder an der Hotelrezeption, war der Himmel am Morgen strahlend blau und wolkenlos. Ein wunderschöner Tag kündigte sich durchs Fenster an…… Doch beim Öffnen des Fenster spürte man mit einem Schauder, dass das Wetter wohl schön sein wird, aber die Temperatur war saukalt, nur gerade 8° C….. Jetzt brauchen wir unsere warmen Sachen doch noch……

Nach dem Frühstück machten wir wieder die Maschinen startklar und fuhren als erstes zur kleinen Bank, wo die eingezogene Bankkarte von Pia zum Abholen bereit liegen soll. Nachdem wir uns ausgewiesen haben, und unsere Pässe von mindestens fünf, anscheinend sehr wichtigen, Personen geprüft worden sind, hiess man uns Platz zu nehmen und zu warten. Nach einer weile kam eine Dame, gekleidet im Stile einer strengen Gouvernante, mit dem Pass aus einem Büro zurück und übergab diesen mit ein paar Erklärungen an den Schalterbeamten. Dieser eröffnete uns dann, dass noch wichtige, sicherheitstechnische  Abklärungen mit der Zentrale und mit Maestro zu machen sind, bevor sie uns, wenn überhaupt, die Karte wieder aushändigen können…. Das ganze daure bestimmt eine Stunde… oder auch länger……

Auf der ganzen Reise und auch von Cazim in Mazedonien haben wir gelernt, was in diesen Ländern auf dem Balkan solche Zeitangaben bedeuten….  “Nur einen Moment bitte“ bedeutet mindestens eine Viertelstunde…., “es dauert nur 10 Minuten“ bedeutet, dass man mindestes eine Stunde zu warten hat….,  und sagt jemand “es geht eine Stunde“, dann weiss er eigentlich gar nichts und es dauert den ganzen Tag oder auch länger….  Also kontaktierten wir nochmals unsere Bank über die Helpline und besprachen mit einer sehr freundlichen und hilfsbereiten Dame per Natel unsere Situation und was wir tun können, um nicht vor dieser kleinen Bank für Stunden blockiert zu sein…. Wir entschieden uns die Karte aufzugeben und per sofort zu sperren, dem Schalterbeamten mitzuteilen, dass er seine Abklärungen abbrechen könne, und dann weiterfahren und unsere Ferien weiterhin mit einem sicheren Gefühl geniessen. Ein grosses Dankeschön an die Helpline, die uns bei beiden Kontakten sehr freundlich und kompetent betreut haben…..

Unsere Reise führte uns nun auf guten und verkehrsarmen Strassen über die Hochebenen von Kroatien in Richtung Adriaküste. Ab Gospic führte die Route erneut auf gutem Belag und in eleganten Kurven zum Passübergang Osarijska vrata, so dass auch wir mit unseren beladenen Maschinen mit Speed und Schräglagen der Passhöhe zu fahren konnten. Da kam bei allen Freude auf….. Zuoberst führte die Strasse durch einen kurzen Tunnel, und dann auf der anderen Seite….. Wouuuuu!!... eine wahnsinnige Aussicht auf die Küste, die vorgelagerten Inseln und das Meer eröffnete sich uns. Wie ein Blick aus dem Flugzeug konnten wir aus 955 müM auf diese grandiose Landschaft blicken. Christa war ganz aus dem Häuschen, und kletterte geschickt wie eine Berggeiss auf die höher gelegenen Felsen, um das ganze Panorama noch besser sehen und geniessen zu können….        

Auch die Abfahrt war eine Route zum Geniessen und immer dieses Panorama vor Augen, einfach einmalig…. Unsere weitere Route führte uns der Küste entlang bis nach Novi Vinodolski, wo wir im Hotel Lisanj, das direkt am Meer liegt, eine Unterkunft fanden. Die Motorräder konnten wir direkt neben dem grossen Hoteleingang abstellen, was wieder viele Zuschauer anzog, die bewundernd unsere Maschinen bestaunten. Und natürlich waren unsere beiden Motorradfahrerinnen Christa und Käthy wieder die grosse Attraktion….

Seit einigen Tagen konnte ich meine geschriebenen Reiseberichte nicht mehr auf die Homepage “spitzen“, da wir nirgends mehr einen funktionierenden Internetanschluss fanden. Heute im grossen Hotel direkt am Meer waren wir uns sicher, dass wir hier einen WiFi Anschluss vorfinden werden…… Doch es war auch hier nichts vorhanden….. Also machten sich Raphaël und ich auf die suche nach einem offenen Netzwerk in der Umgebung und wir trafen schon bald zwischen zwei Häusern, bei einer Stützmauer, auf zwei Personen mit offenen Laptops….. Also stellten wir uns mit unseren Laptops ebenfalls dazu, und siehe da wir hatten den ersehnten Zugang auf unsere Homepage….. Wir stellten dann fest, dass dieser Platz anscheinend bei den Internet-Junkies allgemein bekannt ist, denn es kamen und gingen immer wieder neue “Notebook-Freaks“ zu dieser magischen Mauer und tätigten ihre Internetaktivitäten…… Es war schon ein lustiges Bild, und Fredi hat es mit seinem Fotoapparat festgehalten, wie wir an dieser Mauer stehend unsere Homepage aktualisierten……

Morgen geht es nun weiter nach Slowenien.    

Track Plitvicer Seen - Novi Vinodolski