Reisebericht 1 (28.04.2016)

Nach der ersten Übernachtung in Padova, machten wir uns nach dem Frühstück auf den Weg in Richtung Venedig. Da wir vor 5 Jahren schon mal von Venedig nach Igoumenitsa die Fähre benutzten, waren wir uns sicher, genau zu wissen, wo sich das Terminal der Fähre befindet. Bei unserer Ankunft im strömenden Regen war von der Fähre nichts zu sehen – ein freundlicher Security-Beamte drückte uns aber einen Zettel in die Hand mit einer neuen Adresse des Fähren-Terminals…….  und zwar auf dem Festland – also ca. 20 km zurückfahren – und es regnete immer noch…… aber durch irgendwelche göttlichen Fügungen fanden wir den Weg im ersten Anhieb…. Geschafft!!!

Die Überfahrt verlief problemlos. Mit einer Stunde Verspätung kamen wir in Igoumenitsa an. Auch das Entladen der Motorräder über die extrem steile Rampe schafften wir alle mit Bravour. Ab Igoumenitsa nahmen wir sofort die Autobahn in Richtung Kalambaka, wo sich die Meteoren-Klöster befinden. Schon bald fing es an zu regnen und dieser Regen begleitete uns bis kurz vor Kalambaka. Doch bei unserer Ankunft war wieder Sonnenschein und blauer Himmel.

Die Weiterfahrt am nächsten Tag führte uns erneut durch die Berge und dies zum Teil auf einer richtig schönen Autobahn mit vielen Brücken und Tunnels. Das Wetter war den ganzen Tag durch gut und ohne Regen. Bei unserer Ankunft in Kavala hatten wir wunderbaren Sonnenschein. Wir bezogen Logis in einem Hotel direkt am Hafen mit einer traumhaften Aussicht (Zimmer im 5. Stock). Am Morgen führte uns der Hotel-Manager persönlich in den 7.Stock auf die Dachterrasse, wo uns das Frühstück serviert wurde.

Während wir die Motorräder bepackten, sprach uns ein Mann an und lud uns zu einem Kaffee ein. Es war ein Grieche, der 42 Jahre in der Schweiz gearbeitet hatte – unter anderem auch in der Maschinenfabrik Winterthur – und jetzt seit 2005 seine Pension geniesst. Er war richtig gerührt unsere Bekanntschaft zu machen und mit uns zusammen einen Kaffee trinken zu können.

Wir waren noch nicht aus der Stadt raus, als es wieder anfing zu regnen. Bei einem alten Bus-Häuschen zogen wir das Regenzeug an. Bis kurz vor der Türkischen Grenze fuhren wir durch den Regen und es war empfindlich kalt (7° C). An der Grenze mussten wir durch 4 verschiedene Kontrollen – doch dann war alles ok und wir konnten einreisen. Und sofort spürten wir eindrücklich, dass wir das Land gewechselt haben – die Strasse direkt nach der Grenze war durch die vielen Lastwagen in einem katastrophalen Zustand. Gegen Abend und mit bestem Sonnenschein kamen wir in Eceabat an, wo wir direkt neben der Fähre ein Hotel bezogen. Am Abend liessen wir uns in einem typisch türkischen Restaurant, mit sehr freundlicher Bedienung und leckerem Essen verwöhnen.

Am Morgen tankten wir die Maschinen auf und fuhren dann um 10h auf die Fähre nach Canakkale, d.h. wir wechselten auf den asiatischen Kontinent. Auf einer zum Teil traumhaften Küstenstrasse fuhren wir nach Bergama. Die letzten 60km bis nach Bergama fuhren wir auf einer «Abkürzung» durch die Berge – eine schön kurvige Strasse, was natürlich das Motorradfahrerherz höherschlagen lässt. In Bergama sprach uns im Center ein Mann an und wir liessen uns durch ihn in eine wunderschöne Pension entführen. Schmucke Zimmer, herrlicher Garten mit Sitzlätzen unter den Bäumen und ein sehr guter Preis. Es war fantastisch – wir hätten diese kleine Perle bestimmt nicht selber gefunden.

Der Hausherr machte uns höchstpersönlich das Frühstück bereit. Vor der Weiterfahrt sassen wir zusammen mit dem Hausherrn noch im Garten, genossen das wunderbare Wetter, erhielten noch Ratschläge für die Besichtigung der Akropolis und ich spielte noch etwas auf dem Schwyzerörgeli – die Stimmung war perfekt….

Den ganzen Vormittag besuchten wir die eindrückliche Kulturstätte Akropolis – hoch über Bergama. Es ist unbeschreiblich, was wir hier alles zu sehen bekamen. All die Paläste, Tempel und Befestigungsanlagen, die hier gestanden haben. Besonders eindrücklich war das Amphitheater, das ein Fassungsvermögen von 10'000 Personen hatte.

Am Nachmittag fuhren wir weiter an Izmir vorbei bis nach Selçuk, wo sich die Kulturstätten von Ephesus befinden. Wir bezogen Logis in der schmucken Pension Barem, die sich direkt hinter dem Museum befindet. Ein richtig kleines Paradies, eine Oase der Ruhe mit einer sehr gastfreundlichen Leitung. Wir fühlten uns sofort sehr wohl in diesem Hause.

Morgen machen wir einen Ruhetag und besichtigen Ephesus.

Otto Schneider