Pünktlich wie vereinbart trafen wir uns in der Hotelhalle zum Frühstück. Das Wetter zeigte sich mit blauem Himmel und Sonnenschein von seiner besten Seite, so dass man uns das reichhaltige Frühstück draussen neben dem Pool servierte. Feiner Kaffee, eine grosse Auswahl an Gebäck sowie Müesli und Früchte ermöglichten uns den Tag gut zu starten. Noch kurz das Gepäck im  Zimmer  wieder reiseklar machen und die Hoteladministration erledigen, und schon wären wir bereit für die Weiterfahrt gewesen. Doch in der Zwischenzeit sind Wolken aufgekommen und es fing leicht an zu regnen. Das führte dazu, dass wir die Abfahrt verschoben und dadurch im Hotelgarten 6 Arbeitern beim Fällen einer grossen Palme zuschauen konnten. Mit Schnüren und Bändern wurde aus drei Leitern eine lange Leiter zusammengebunden. Akrobatisch balancierte eine Person mit der Motorsäge auf dieser Leiter und versuchte die Baumkrone abzuschneiden, während dem die Anderen an einem Seil ziehend den Baum in die richtige Fällrichtung zogen…. Unserem SUVA-Inspektor wären die Haare “zu Berge“ gestanden…. 

Später hellte es wieder auf und wir machten uns auf den Weg in Richtung Chefchaouen. Die Ausfahrt aus Tanger fanden wir trotz Navi erst m zweiten Anlauf. Die Strasse führte uns nun vom Meer weg und zog in vielen Kurven immer mehr  in die Berge. Die Strassenverhältnisse waren durch den leichten Regen extrem schwierig. Dazu kam, dass auf dem steilsten Strassenabschnitt bei einem Passübergang eine grosse Bautätigkeit herrschte, und der ganze Verkehr mit den unzähligen Lastwagen sich im Schneckentempo über diese verschmutzte, und dadurch richtig schmierige Strasse quälen musste….  Und wir hatten extra vor der Abfahrt die Maschinen noch auf Hochglanz poliert…. 

Chefchaouen liegt ein wenig abseits der Durchgangsstrasse, erhöht in einen Berghang eingebettet. Von weit sieht man schon die typischen weissen Häuser der Medina. Dieses Bild hat unsere Neugier geweckt, so dass wir uns entschieden, hier ein Hotel zu suchen um diese Stadt etwas näher kennen zu lernen. Im Hotel Madrid, ds typisch marokkanisch eingerichtet ist (alle Zimmer mit Himmelbetten) , fanden wir eine günstige Unterkunft. Die Motorräder konnten wir vor dem Hotel abstellen, und der Hotelchefgarantierte uns “bei Allah und seinem Leben“, dass dies absolut sicher sei. Und weil der Parkplatz direkt unterhalb der Moschee war, glaubten wir seinen Beteuerungen. Doch unter uns gesagt, um Allah etwas Verantwortung abzunehmen montierten wir allen drei Maschinen die Bremsscheibenschlösser… 

Der abendliche Spaziergang durch die vielen kleinen und verwinkelten Gassen der Medina war sehr faszinierend. Das ganze geschäftige Treiben der vielen Leute, die hier ihre Einkäufe machten, beeindruckte uns. Auf Handwagen installierte Strassenküchen boten überall ihre Spezialitäten an, zB. Kichererbsensuppe oder kleinen Schnecken, die zum essen mit einer Nadel aus dem Häuschen gestochert wurden. Wir setzten uns zum essen ins Restaurant Aladin, ein vierstöckiges, verwinkeltes Restaurant mit einer verspielten Einrichtung aus der Zeit von Aladin’s Wunderlampe. Zuoberst auf der Dachterrasse, mit einem wunderbaren Blick auf den grossen Platz vor der Moschee und die ganze Medina, assen wir unser erstes Couscous in Marokko. , und dazu viel süssen Münzentee. Es schmeckte einfach nur fantastisch. Unsere Reise geht nun weiter durch die Berge nah Fés.